Der Abbruch meines Freiwilligendienstes....

Halli Hallo,

wie schon im Titel zu erkennen ist, musste ich mein Freiwilligendienst aufgrund des Corona-Virus abbrechen... Die Entscheidung kam von der Regierung und somit mussten ALLE Weltwärts Freiwilligen ihren Freiwilligendienst abbrechen und so schnell wie möglich zurück nach Deutschland fliegen.

Uns hat die Nachricht am 16.03.20 erreicht und mit dieser Mitteilung ist eine Welt zusammen gebrochen, da wir niemals erahnen konnten, dass wir Südafrika schon nach knappen 7 Monaten  verlassen müssen. Für fast alle von uns war es ein Schock, den wir eigentlich erstmal verarbeiten mussten, uns nur leider die Zeit dafür fehlte, da die Schulen ab dem 18.03 für einen Monat geschlossen wurden und somit nur noch der Dienstag für die Verabschiedungen da war. Viele von uns wollten eigentlich zum Ende unseres Jahres eine Wand, wie viele Vorfreiwillige auch schon, bemalen und dafür blieb uns nun nicht mehr als ein paar Stunden am Dienstag. Die darauf folgenden Tage waren sehr Nervenaufreibend, sowohl psychisch als auch physisch, da wir alle noch so viel wie möglich mit unseren Freunden und Projekten (Kindern/Lehrern) machen wollten wie es ging. Hinzu kam leider noch, dass keiner so richtig wusste wann wir genau fliegen werden, da nach einander die ganzen Grenzen geschlossen wurden und es somit immer schwerer wurde nach Deutschland, ein Risikoland, zurück zu kommen.

Nach vielem Hin und Her, gestrichenen Flüge und einer wirklich beeindruckenden Arbeit vom ASC uns zurück zubringen, stand unser Flugdatum der 25.03 fest. Somit hatten wir noch etwas weniger als eine Woche in Südafrika und konnten wenigsten noch ein zwei von den normalerweise geplanten Ausflügen usw. mit den Kindern machen. Also sind Fynn und ich mit den Beacon Bay Jungs in ein Trampolinhaus gefahren und konnten für ein paar Stunden abschalten und die letzte Zeit mit den Jungs verbringen. Danach ging es noch zu KFC, da der Hunger groß war, nach zwei Stunden Trampolin springen, nur hieß es danach Abschied nehmen für eine unbestimmte Zeit, da wir nicht wissen wann es wieder möglich ist nach East London zu fliegen. Die Jungs wollten uns nicht gehen lassen und auch wir wollten gar nicht Tschüss sagen. Fynn und ich haben uns mit einem Bild an der Wand des Kinderheims verewigt, welches wir mit den Jungs zusammen gemalt haben, und somit werden wir hoffentlich in Vergessenheit geraten.

 

Nun hieß es für uns alle nicht nur Koffer packen sondern auch das ganze Haus sowie das Grundstück aufräumen. Und dann war es an der Zeit nach PE zufahren, da von dort aus der Flug für alle Südafrika Freiwilligen ging, und East London eine zweite Heimat zuverlassen. Am 25.03 sind wir Nachmittags nach Johannesburg geflogen und von da aus am Abend richtung Heathrow, London. Nach unserer Ankunft in London hatten wir einen sehr straffen Zeitplan, denn unser Shuttle vom Flughafen zum Bahnhof wartete nur eine Stunde auf uns. Nach dem der Shuttle uns alle zum Bahnhof gebracht hatte, ging es für uns mit dem Eurostar nach Brüssel um dort von einem für uns organisierten Reisebus abgeholt zu werden. Als wir dann alle im Bus saßen, war das schwierigste hinter uns und wir fuhren ca. 6 Stunden lang nach Göttingen, wo die Familie schon auf einen wartete. Dort hieß es dann auch seinen Projektpartnern, Mitfreiwilligen und neu gewonnen Freunden fürs erste Tschüss zu sagen, was einigen auch mir nicht so leicht fiel. Nun hatten wir nur noch die letzte Etappe, die Fahrt von Göttingen nach Hause vor uns, ich bin bei Hannah mitgefahren und hatte somit das große Wiedersehen nach einer ca. 34 Stunden Reise erst bei mir vor der Haustür.

 

Ich bin mittlerweile schon etwas länger als zwei Wochen in Deutschland, die vorgeschriebene Quarantäne des Innenministeriums auch schon hinter mir und es fühlt sich teilweise immer noch sehr komisch an wieder bei seiner Familie in Deutschland zu sein, da ich/wir einfach aus unserem derzeitigen Leben herausgerissen worden sind.

Es ist zwar alles nicht so leicht aber trotzdem bin ich froh jetzt in Deutschland zu sein, da sich die Lage immer mehr zu gespitzt hat und wir hier in Deutschland einfach die beste Versogung haben.

 

Zu guter letzt möchte ich noch sagen, dass ich total dankbar bin die Möglichkeit gehabt zu haben in Südafrika meinen Freiwilligendienst absolvieren zu können, da dieses Land einen wirklich verändert ob es nun große oder kleine Veränderungen sind. Ich habe mega viel mitgenommen aus diesen knappen 7 Monaten und auch wenn es viel zu früh geendet hat, habe ich so vieles Erleben dürfen und werde all das was ich normalerweise noch vor mir hätte, hoffentlich nächstes Jahr nach holen können. Auch geht hier nochmal ein großer Dank an den ASC raus, der sich wirklich mit allen Kräften bemüht hat uns wieder nach Deutschland zubringen, was definitiv nicht einfach war mit einer Gruppe von ca. 30 jungen Deutschen.

 

Eure Anna ;)



Ein paar Bilder von den letzten 2 Wochen in Südafrika...

P.S. die Südafrikaflagge haben die Jungs vom Kinderheim falsch gemalt, nicht wir ;)